Gelenkschmerzen: Wer rastet, der rostet
Teil 3 unserer Serie "Schmerzen: Ursachen kennen und vorbeugen"
Ab 45+ kennen das viele: Gelenkschmerzen. Mal hat man zu lange in einer bestimmten Position die Hecke geschnitten, mal waren es die Stunden vor dem PC, die man später in den Knochen spürt. Denn zu wenig Bewegung und einseitige Belastungen sind oftmals für die Schmerzen in den Gelenken verantwortlich. Bewegen wir uns zu wenig, verkümmern die Muskeln, die Bänder verkürzen sich und die Gelenke versteifen. Bei einseitiger Belastung nutzen sich die Gelenke schneller ab. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass die Verschleißerscheinungen, die so genannte Arthrose, zu Schmerzen führt. Arthrose gehört zu den häufigsten Gelenkserkrankungen; besonders oft betroffen sind die Knie und die Hüfte. Auch, wenn wir das Alter nicht aufhalten können – gegen die unangenehmen Begleiterscheinungen können wir einiges machen.
Gelenkverschleiß kann jeden treffen
Haben wir die 30 hinter uns gelassen, beginnt der Gelenkverschleiß, ohne dass wir das zunächst merken. Der Knorpel zwischen den Gelenken wird zunehmend abgerieben. Er ist die Gelenkschmiere, die als Puffer zwischen den Gelenken fungiert und Stöße abfedert. Wird der Abrieb nicht gestoppt, reiben zum Schluss die Knochen aufeinander. Anfangs schmerzen die Gelenke nur, wenn man sie belastet, dann werden sie zunehmend steifer: Bücken, Aufstehen oder Treppensteigen fällt schwerer. Ist die Arthrose weit fortgeschritten, schmerzen die Gelenke sogar im Ruhezustand und werden immer unbeweglicher. Kommen zu Gelenkschmerzen weitere Symptome hinzu wie Schwellungen, Rötungen oder Fieber, solltest du unbedingt zum Arzt gehen.
Erste Hilfe bringen oft eine Wärme- oder Kältetherapie, Massagen und moderate Bewegung. Achtung: Ist das Gelenk entzündet, solltest du es allerdings schonen, bis die Entzündung abgeklungen ist. Lagere es in dieser Zeit hoch und kühle es.
Gelenke stärken und Schmerzen verhindern
Lass es gar nicht erst so weit kommen, sondern ergreife rechtzeitig Gegenmaßnahmen:
- Wenn du Übergewicht hast, reduziere es. Denn das Mehr an Gewicht belastet die Gelenke.
- Prüfe, ob du immer wieder eine bestimmte Körperhaltung einnimmst und damit bestimmte Gelenke einseitig belastest, beispielsweise am Schreibtisch. Versuche, dies bewusst zu vermeiden. Lass dir gegebenenfalls von einem Physiotherapeuten oder Trainer zeigen, wie du die einseitige Belastung vermeidest.
- Vermeide langes Stehen oder Sitzen.
- Hebe nicht zu schwer. Musst du etwas Schweres aufheben, mach dies aus der Hocke heraus mit geradem Rücken.
- Hast du schon Beschwerden und nimmst deshalb eine Schonhaltung ein? Lass dir zeigen, wie du das betroffene Gelenk kräftigst. Andernfalls droht eine Überlastung anderer Gelenke und Muskeln, so dass diese schneller verschleißen und schließlich schmerzen.
- Fördere deine Durchblutung durch Wärmebehandlungen, z. B. durch Fangobäder oder durch Massagen mit ätherischen Ölen wie Lavendel, Rosmarin und Wacholder.
- Höre auf zu rauchen.
- Starte mit einem moderaten und regelmäßigen Training. So kannst du deine Muskeln stärken und deine Gelenke in Form bringen.
- Auch Entspannungsübungen haben einen positiven Effekt auf die Gelenke, weil du so Muskelverspannungen entgegenwirkst.
- Frage deinen Orthopäden, ob du Einlegesohlen brauchst.
- Schlafe auf einer guten Matratze.
Gelenkgesunde Bewegung
Moderate und regelmäßige Bewegung wirkt sich in mehrfacher Hinsicht positiv auf Gelenkbeschwerden aus:
- Durch die Bewegung dringt die Gelenkschmiere in die Gelenkspalte, versorgt sie mit Nährstoffen und kann die Gelenke schützen.
- Bewegung verbessert die Durchblutung der Muskulatur und des Gewebes um sie herum.
- Durch den Druck und den Zug der Muskeln stärkst du deine Knochen.
- Vor allem die Muskeln kräftigst du durch regelmäßige Bewegung. Sie legen sich wie ein stützendes Korsett um die Gelenke und helfen, sie zu schonen.
- Außerdem kannst du durch das Training Übergewicht reduzieren und auch dadurch die Gelenke schonen.
- Achte darauf, dass du die Übungen gleichmäßig ausübst. Vermeiden solltest du Sportarten, die mit schnellen Richtungswechseln verbunden sind wie Tennis oder Squash.
Gelenkgesunde Ernährung
Knochen sind Organe. Ihr Wachstum kannst du durch deinen Lebensstil und deine Ernährung beeinflussen. Prüfe daher auch deine Essgewohnheiten: Stehen viele tierische Produkte auf dem Speiseplan? Iss weniger Schweine- und Rinderfleisch, Schmalz, Leberwurst und Camembert. Bevorzuge stattdessen entzündungshemmende Lebensmittel und Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, an Vitamin E, Zink und Kalzium. Dazu gehören Meeresfrüchte und Seefisch, Kirschen, Zwiebeln, Knoblauch, Haferflocken, Paranüsse, Linsen, weiße Bohnen, Hanf- und Leinöl sowie Chia-Samen. Antioxidative Lebensmittel wie Blaubeeren wirken wie Gelenkschmiere. Außerdem enthalten sie Ballaststoffe, die auch für die Gelenke wichtig sind.
Lies im nächsten Teil unserer Serie, was Kopfschmerzen bedeuten können und wie du sie natürlich bekämpfen und ihnen vorbeugen kannst. Schau bald wieder vorbei im Blog!